Wettbewerb Rathauserweiterung Schönebeck Elbe
Ort: Schönebeck Elbe
Größe: 2400 m2 BGF
Typologie: Öffentlicher Bau
Status: Geladener Wettbewerb Teilnahme
snarq GmbH in Zusammenarbeit
mit DÄRR Landschaftsarchitekten.
Mitarbeit snarq GmbH:
Erin Kong-Ferdinand Wilken
Nina Nolting-Sebastian Sasse
Modellbau: Erik Schmidt
Architektur Neubau
Der Neubau soll das markante historische Rathaus respektvoll und in einer moderne Architektursprache ergänzen und eine zeitgemäße, sich zum Markt hin öffnende, für die Bürger Schönebecks einladene Adresse schaffen. Die Kubatur des Erweiterungsbaus respektiert das historische Rathaus und positioniert sich dennoch selbstbewusst. Die Baulücke zum Markt wird geschlossen. Durch Höhenstaffelung zum Markt mit einem viergeschossigen, turmartigen Baukörper, der zum Rathaus eingeschnitten wird und 2-3 geschossig gestaffelt an das historische Gebäude anbindet, wird eine neue, eindeutige Eingangssituation geschaffen. Ein langer Riegel im Hof, der sich bis an die nordöstliche Grundstückgrenze erstreckt, wird mit einer Glasfuge, die einen Zugang vom Innenhof ermöglicht, an den Hauptkörper angebunden. Das Innere des Gebäudes ist klar, nach den Nutzungsvorgaben organisiert, so dass die Arbeitsabläufe optimal funktionieren. Touristinformation, Foyer und ein multifunktionaler, vielfältig nutzbarer Ausstellungsraum öffnen sich einladend mit einer großzügigen Glasfassade im Erdgeschoß zum Markt und zum Innenhof. Das zentrale Treppenhaus mit Aufzug verbindet gut sichtbar alle Ebenen. Alt und Neubau werden barrierefrei miteinander verbunden. Auf den Geschoßebenen befinden sich zentral gelegen in der Glasfuge zwischen Hauptkörper und hofseitigem Riegel die kommunikativen Bereiche wie Teeküche und Kopierer, sowie weitere, gemeinschaftlich genutzte funktionale Bereiche. Die repräsenativen Räume, wie der Trausaal und Sitzungsraum orientieren sich zur Marktseite. Dachterrassen mit Blick zur Stadt und zum Hof zwischen Alt und Neubau lassen Durchblicke zu, bieten als Kontrast zu den funktional aneinander gereihten Verwaltungsräumen zusätzliche Aufenthaltsqualität und lassen den gesamten Gebäudekomplex erlebbar werden.
Freianlagenkonzept
Die Leitidee zum Freianlagenkonzept der Rathauserweiterung Schönebeck basiert auf der Zielvorstellung intensiv nutzbarer Hofsituationen im Spannungsfeld zwischen zeitgemäßen Nutzungsansprüchen und historischem Kontext. Die Raumfolge ist durch den neuen Baukörper geprägt und besteht aus einem Pocket-Park mit Stellflächen für PKW und Fahrräder und einem teilüberdachten Innenhof mit E-Bikestellflächen, welche über eine abschließbare Öffnung des Gebäudes im Süden verbunden sind. Der Zugang von der Steinstraße erschließt das öffentliche WC und ermöglicht in Kombination mit der südlichen Gebäudeöffnung einen barrierefreien Anschluss der PKW-Stellplätze an das Gebäude. Die Flächen des Pocket-Parks und des Innenhofes sind durch einen Plattenbelag mit Nordwest-Südost Ausrichtung geprägt. Auf diese Weise wird der Bezug der Höfe auf den repräsentativen Rathausvorplatz hergestellt und es entsteht eine ästhetische Verknüpfung der Räume. Im Rahmen der Kostenplanung werden hier Betonplatten vorgeschlagen, wobei im Sinne einer nachhaltigen und langlebigen Flächengestaltung Naturstein zu empfehlen ist. Dem Grundsatz der Nachhaltigkeit entspringt auch das RW-Konzept, welches ein weitgehend abflussfreies Grundstück vorsieht. Regenwasser, welches nicht in den Retentionsdächern auf dem Neubau verbleiben kann oder sich auf den Hofflächen sammelt, wird großteilig über den Plattenbelag und einen durch Rasenfugen geprägten Übergangsbereich in die an den Rändern des Grundstückes vorgesehenen Grünflächen geleitet. Zusätzlich wird eine Zisterne mit nachgeschalteter Rigolenversickerung unter den befestigten Flächen angeordnet. Ein angemessenes Verhältnis von Grünflächen und nutzbaren steinernen Strukturen prägt den Entwurf.